Mittel und Methoden pädagogischen Handelns - Kindergarten Gnadenkirche

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7. Mittel und Methoden pädagogischen Handelns

Wir verstehen unsere Pädagogik als einen aktiven Beitrag, Kindern dabei zu helfen, die Welt zu entdecken, zu begreifen, zu verstehen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und zu lernen.
Dies geschieht durch eine feste Tagesstruktur, das Spiel, feste und offene Angebo-te, das Raumkonzept, Partizipation und Projekte.
7.1. Tagesgestaltung und Struktur

Strukturen sollen Kindern Sicherheit vermitteln, Orientierung geben und Lernen fördern.


07:00 – 08:30 Uhr: Bringzeit

Die Kinder werden von 7:00 Uhr bis 8:00 Uhr in die Morgengruppe mit jeweils wechselndem Frühdienst aufgenommen. Um 8:00 Uhr gehen die Kinder in Ihre jeweilige Stammgruppe. Bis 8:30 Uhr ist es für die Eltern möglich, ihr Kind in die Kerngruppe zu bringen.

08:30 – 08:45 Uhr: Morgenkreis

Mit dem Morgenkreis beginnt die pädagogische Kernzeit. Im jeweiligen Gruppenraum treffen Kinder und Erzieherinnen zusammen. Nach der gemeinsamen Begrüßung werden mit den Kindern der Tagesablauf, die Wochenübersicht und das Datum besprochen.

08:45 – 11:00 Uhr: Gleitende Brotzeit in unserem Kinder-Bistro

Die Kinder haben die Möglichkeit, in diesem Zeitrahmen den Zeitpunkt ihrer Brotzeit, selbst zu bestimmen.

11:00 – 11:30 Uhr: Stuhlkreis

Zum Stuhlkreis versammeln sich wieder alle Kinder in ihrer jeweiligen Stammgruppe.  Gemeinsam mit den zuständigen Erzieherinnen werden aktuelle Themen und Feste, z.B. zu Weihnachten oder Fasching, erarbeitet und reflektiert. Lieder, Finger-, Kreis- und Bewegungsspiele werden eingeübt, sowie  Bilderbücher und biblische Geschichten werden anschaulich dargestellt und nachgespielt. Auch der Geburtstag eines jeden Kindes wird im Stuhlkreis gefeiert.

11:30 – 12:30 Uhr: Gartenzeit und 12:00 – 12:30 Uhr: Erste Abholphase

In dieser Zeit gehen wir meist je nach Wetterlage gemeinsam mit den Kindern in unseren Garten. Dort stehen den Kindern zum Spielen und Experimentieren ver-schiedenste Spielgeräte zur Verfügung, wie z.B. große Außenkreisel, Spring- und Pferdeleinen, Sandspielsachen, Bälle, Hüpfbälle und Dreiräder. Zwischen 12:00 und 12:30 Uhr können die Eltern ihr Kind abholen.

12:30 – 13:30 Uhr: Mittagessen und gemeinsame Brotzeit

Das Mittagessen und die gemeinsame Brotzeit findet unter pädagogischer Betreu-ung zeitgleich in unserer großen Halle statt. Nach dem Essen haben die Kinder die Möglichkeit, nach Absprache mit ihrer Erzieherin in eine andere Gruppe bis zu Be-ginn der Nachmittagsgruppe zu wechseln. In der Mittagsruhezeit ist der Kindergar-ten geschlossen und kann von den Eltern nicht als Abholphase genutzt werden.

13:30 – 17:00 Uhr: Zweite Abholphase

In dieser Zeit haben die Eltern die Möglichkeit, ihr Kinder am Nachmittag aus unserer Einrichtung abzuholen.

14:00 – 17:00 Uhr: Betreuung in der Nachmittagsgruppe

Kinder mit längeren Buchungszeiten werden am Nachmittag in einer Gruppe gemeinsam betreut.

Freispielzeit im teiloffenem Konzept

Neben den festen Angeboten während unseres Tagesablaufs haben die Kinder durch unser teiloffenes Konzept stets die Möglichkeit, ihre Spielzeit frei zu gestal-ten, sowie in Absprache mit den Erzieherinnen und unter Vorbehalt der besproche-nen Regeln, die anderen Gruppen zu besuchen und in der Turnhalle oder im Gar-ten zu spielen. Als Rückzugs- und weitere Spielmöglichkeit stehen den Kindern zwei Nebenräume zur Verfügung.

7.2. Das Spiel

Das Spiel stellt die elementarste Lebens- und Lernform des Kindes dar. Das Spiel  bildet die Grundlage für soziales Lernen, Kommunikation, Kompetenzerfahrungen, Kreativität, motorische Fertigkeiten, usw.

Spielen und Lernen sind keine Gegensätze, sondern eng miteinander verknüpft.
Freie Spielprozesse sind immer auch Lernprozesse, denn Kinder lernen in erster Linie durch freies Spielen.

Als Freispiel bezeichnen wir den Zeitraum, in dem die Kinder frei über Spielart, Spielmaterial, Spieldauer, Spielpartner und Spielort entscheiden. Die Erzieherinnen begleiten das Freispiel mit Impulsen, sind Spielpartner für die Kinder und haben ein unterstützende Funktion. Das Freispiel ist für uns ein wichtiges Beobachtungsinstrument für unsere pädagogische Arbeit.

7.3 Festes Angebotskonzept

In der Zeit zwischen 8:45 Uhr und 11:00 Uhr finden feste Angebote statt.

Dazu gehört die Bewegungsstunde, das einmal wöchentlich für jede Gruppe an einem bestimmten Wochentag stattfindet.

Auch der Stuhlkreis in der jeweiligen Stammgruppe zählt zu den festen Angeboten.

Außerdem findet zusätzlich jeden Freitag gegen 11:15 Uhr ein gemeinsamer Wochenabschlusskreis in der Turnhalle mit allen Gruppen statt. Es werden noch einmal die relevanten Themen der Woche aufgegriffen. Einmal im Monat besucht uns die Pfarrerin  und erzählt uns eine biblische Geschichte.

Zu unseren festen Angeboten gehört auch die Vorschularbeit, die eine gezielte Förderung der Kinder im letzten Jahr vor dem Schuleintritt beinhaltet. Dazu bieten wir den Kindern ein gruppenübergreifendes Vorschulprojekt an, das einmal im Jahr in einem Umfang von vier Einheiten und einem Vorschulausflug stattfindet. Das Thema wird von den Vorschulkindern selbst ausgewählt.

Eine pädagogische Fachkraft bietet am Vormittag zusätzlich  Sprachförderung an. Bei dieser werden in Kleingruppen die Kinder spielerisch gefördert. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Kinder mit Migrationshintergrund oder Sprachauffälligkeiten.

7.4 Offenes Angebotskonzept

Während der Freispielzeit wecken wir durch ansprechendes Material und Angebot das Interesse der Kinder. Sie entscheiden selbständig, ob und in welcher Form sie daran teilnehmen wollen. Zum Beispiel:

  • Kochen und Backen:
    bei der Zubereitung von z.B. der gesunden Brotzeit stehen den Kindern Mes ser und Schneidebretter zur Verfügung. Sie können sich aktiv beteiligen z.B. durch Waschen und Schneiden der Zutaten oder durch Beobachten und Führen von Gesprächen.
  • Kreativangebote:
    Neben den festen Kreativangeboten, wie Osterbasteleien, die am Vormittag ablaufen, steht den Kindern im Gruppenraum ein Mal- und Basteltisch zur Verfügung, an dem sie während der Freispielzeit ihre eigenen Ideen umset-zen und mit Kleber, Schere und Stiften zu hantieren und sich frei entfalten können.
  • Bewegung im Freien:
    Die Bewegung im Freien ist uns sehr wichtig und die Kinder sollen im Garten die Möglichkeit erhalten, ihren Bewegungsdrang nach ihren Bedürfnissen aus zuleben. Dafür steht ihnen ein Außenbereich zur Verfügung unter anderem mit einer Matschanlagen, Rutsche, Schaukel, einem Gartenhaus, Hügel und verschiedenen Klettergeräten.


7.5 Raumkonzept

Das Kind kann in Absprache mit den Erzieherinnen und den Kindern aus der eigenen Gruppe, alle Räumlichkeiten der Einrichtung während der Freispielzeit nutzen. Die Kinder sind aufgefordert, die mit ihnen gemeinsam aufgestellten Regeln einzu-halten. Jeder Gruppe steht ein Gruppenraum, Nebenraum, die Turnhalle, die Eingangshalle und ein großer Garten zur Verfügung. Jeder Gruppenraum wirkt als stil-ler Erzieher und ist wie folgt eingerichtet:

  • Puppenecke
  • Bauecke
  • Mal- und Basteltisch
  • Kuschel- bzw. Leseecke
  • Tische und Stühle zum Spielen
  • flexibel nutzbare Spielständer

7.6 Partizipation

Partizipation im Kindergarten heißt, dass Kinder Entscheidungen, die sich auf ihr eigenes und das Leben der Gemeinschaft beziehen, treffen, teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme finden. Die Kinder haben die Möglichkeit bei Planungs- und Entscheidungsprozessen, sich selbst zu bestimmen, mitzubestimmen, sowie mitzusprechen und mitzuwirken. Das Treffen von Entscheidungen liegt dabei nicht allein bei den Erzieherinnen, sondern zum Teil oder ganz bei den Kindern.
Die Kinder sollen durch den Zuspruch eines gleichberechtigten Stimmrechts demokratisches Handeln einüben und lernen, eigene Ideen und Bedürfnisse zu äußern, Vorschläge eines anderen Kindes wahrzunehmen und diesen zuzuhören, eigene und Gruppenentscheidungen zu tragen und Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch, dass bereits  getroffene Entscheidungen stets in der Gruppe reflektiert, überprüft und verbessert werden. Durch die Beteiligung der Kinder an Planungs- und Entscheidungsprozessen soll auch gezielt das Selbstwertgefühl jedes einzelnen Kindes gestärkt und die Interaktion unter den Kinder gefördert werden.

Beispiel zur Partizipation:

Eine der wichtigsten Methoden, Kinder am Kindergartenalltag zu beteiligen, ist die Kinderkonferenz, die von den Erzieherinnen einberufen wird oder im Stuhlkreis stattfindet. Vor allem im Stuhlkreis werden überschaubare Zeitabschnitte und Hö-hepunkte, wie Feste und das Wochenende, reflektiert und zukünftige Aktivitäten geplant. Dazu werden Gruppenregeln entwickelt und Stimmungslagen aufgegriffen. Häufig geht es dabei um Regelfindungen für das gemeinsame Leben, Spielen und Arbeiten im Haus, sowie um Lösungsvorschläge bei Konflikten.

In einer einberufenen Kinderkonferenz beschlossen die Kinder bei der Einführung des Computers die Nutzungsregeln für den Gebrauch des Rechners. Drei Regeln wurden gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und dokumentiert, diese werden nun regelmäßig überprüft und bei Bedarf gemeinsam verändert.
Auch bei der Umgestaltung des Gruppenraumes griffen die Erzieherinnen in einer Kinderkonferenz die Ideen einzelner Kinder auf und dokumentierten diese. Nach-dem alle Kinder die Vorschläge wahrgenommen, abgewogen und auch miteinander kombiniert hatten, entschieden wir uns gemeinsam für ein Raumkonzept und setz-ten dieses in Zusammenarbeit um.
7.7 Projektarbeit

In der Projektarbeit geht es um Ideen von Kindern und Erwachsenen, die aufgegriffen werden und der daraus entstehenden Aufgaben. Diese werden mit allen Beteiligten durch Einbeziehung ihrer persönlichen Erfahrungen, durch Wissen und Auseinandersetzung aktiv und experimentell bearbeitet und gelöst. Dabei kommen vielfältige Medien und entsprechende Materialien zum Einsatz.


Beispiel zur Projektarbeit:

Da viele Kinder unserer Einrichtung unterschiedlicher Herkunft sind, entwickelten wir gemeinsam mit den Kindern die Idee für das Projekt „Kinder aus aller Welt“. Auf Grund von Erzählungen ausländischer Kinder über deren Kultur wählte jede Gruppe gemeinsam ein Land aus. Dazu übten wir Lieder und Gedichte in verschiedenen Sprachen, gestalteten Flaggen und führten Gespräche über Traditionen, Bräuche, Kleidung und Essen der Länder Griechenland, China und Türkei. Mit Hilfe einiger Eltern organisierten wir einen Ausflug zur Moschee in Fürstenfeldbruck, lernten in mehreren Trainingseinheiten die chinesische Kampfsportart Taek wan do kennen, übten einen traditionellen griechischen Tanz ein und luden türkische Mütter ein, die mit den Kindern zusammen Börek und gefüllte Weinblätter zubereiteten. Das Projekt „Kinder aus aller Welt“ schlossen wir mit unserem „internationalen Sommer-fest“ ab, auf dem wir unsere Tänze, Lieder und Gedichte den Eltern vorführten.

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